Apl. Prof. Dr. Dorothea Erbele-Küster JGU FBO1

 

Vorfreude über Förderung eines Lehrprojekts zu historischen Wurzeln von Rassismus und Antijudaismus am FB01

Rassismus und Antijudaismus äußern sich in der jüngsten Vergangenheit in der deutschen Öffentlichkeit vermehrt: sei es in Form von hate speech in sozialen Medien oder auf dem Schulhof, auf Demonstrationen oder in gewalttätigen Anschlägen.

 

Apl. Prof. Dr. Dorothea Erbele-Küster am Fachbereich 01 der JGU sieht dies als eine Herausforderung auch für die Theologie in Forschung und Lehre. In einer für das Sommersemester 2022 geplanten Lehrveranstaltung soll nach den historischen Wurzeln von Rassismus und Antijudaismus gefragt werden und die Konzepte von Rasse/Rassismus und Antijudaismus erörtert werden. In der deutschsprachigen Bibelwissenschaft wurde Rasse/race kaum thematisiert mit dem Verweis darauf, dass es sich um keine Kategorie des Alten Israel handle.

 

Ebenso scheint die Verwendung des deutschen Begriffs Rasse innerhalb der Nazi-Ideologie eine kritische Auseinandersetzung zu behindern. Dennoch waren und sind in der Auslegungsgeschichte der Bibel Fragen von race, ethnischer, kultureller und religiöser Identität von entscheidender Bedeutung.

 

Es ist eine bleibende Aufgabe, rassistische und antijudaistische Strömungen in der Auslegungsgeschichte biblischer Texte aufzudecken. Geplant ist ein Seminar zu dem u.a. Expert:innen zu einem öffentlichen Vortrag/workshop eingeladen werden. Studierende werden angeleitet zu eigenen Forschungsarbeiten, die sie in unterschiedlichster Formen präsentieren (Podcasts, Stadtführung, Blog-Beiträge, etc.). Entsprechend groß ist die Freude bei Dorothea Erbele-Küster, die das Lehrprojekt initiiert hat und leiten wird, dass die Stiftung für Jüdische Studien dieses Lehrformat unterstützen möchte.